Für die Menschen. Für die Zukunft. Für Roßdorf und Gundernhausen.

 

In den vergangenen Wochen war ich fast täglich in Roßdorf und Gundernhausen unterwegs und habe zahlreiche Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Feuerwehr, Vereinen, Kirchen, Eltern, Jugendlichen, Gewerbetreibenden und Privatpersonen führen dürfen. Wichtig war mir dabei insbesondere, Ihnen zuzuhören. Auch über eine Umfrage habe ich Sie um Ihre Meinung gebeten.

Zuhören, ernstnehmen sowie eine offene und ehrliche, von gegenseitigem Respekt geprägte Kommunikation. Diesen Stil werde ich auch künftig pflegen. Er ist für mich die Grundlage für alles weitere: Für die künftige Entwicklung unserer Gemeinde, zu Fragen der Mobilität und einer adäquaten Verkehrskonzeption, aber auch für Bürgerbeteiligungsformate und das Miteinander in der Verwaltung und den gemeindlichen Gremien. Unabhängig, verlässlich und mit einem unverstellten Blick werde ich als parteiloser Bewerber Brücken zwischen den verschiedenen Parteien und Interessengruppen bauen. Nur so können Entscheidungen gemeinsam erarbeitet und Lösungen gefunden werden, die von allen mitgetragen und akzeptiert werden.

Nachfolgend acht Themen samt den Ergebnissen der Umfrage, die mich in meinem Eindruck bestärkt haben. Für die überwältigende Resonanz auf meine Umfrage danke ich Ihnen nochmals recht herzlich!

Ortsent­wicklungs­konzept – eine gemein­same Vision entwickeln

Umfrageergebnis Ortsentwicklungskonzept – eine gemeinsame Vision entwickeln
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

In zahlreichen Gesprächen wird der Wunsch nach einer Vision für Roßdorf und Gundernhausen in der Zukunft geäußert, nach strategischem Denken und langfristigem Handeln. Die Erstellung einer Strategie für die langfristige Entwicklung der Gemeinde, erarbeitet in einem gemeinsamen Prozess, halte ich für sehr bedeutsam.

In engem Schulterschluss mit den Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern der Wirtschaft sowie kompetenten Fachexperten möchte ich eine tragfähige Zukunftsstrategie entwickeln. Sie soll der Leitfaden für die kommenden Jahre sein. An ihr werden sich Gemeindevorstand und Verwaltung bei ihren Entscheidungen orientieren.
Die offene Arbeitsweise bringt Transparenz und hohe Akzeptanz für uns alle. So schaffen wir neue Chancen für viele Lebensbereiche und das kommunale Miteinander.

Das bedeutet für mich unter anderem:

  • Den Erhalt des ländlich liebenswerten Charakters, wobei städtebauliche Verbesserungspotentiale konzeptionell und langfristig anzugehen sind.
  • Die Aufenthalts- und Lebensqualität in den Ortskernen erhöhen. Ein erster Schritt ist die Teilnahme an dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“.
  • Die Identität beider Ortsteile zu wahren und die Interessen und Wünsche aller Generationen, von jungen Menschen, Familien und Senioren im Auge zu behalten.
  • Die Sicherung unserer Lebensqualität samt erforderlicher Anpassungen an die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft. Dabei gilt es, den Herausforderungen im Zusammenhang einer älterwerdenden Gesellschaft frühzeitig zu begegnen.
  • Im Dialog mit Ärzten, Apothekern sowie der Kassenärztlichen Vereinigung eine nachhaltige und dauerhafte ärztliche Versorgung sicherstellen.
  • Eine umfassende Analyse der kommunalen Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Straßen und Wege) sowie des gemeindlichen Immobilienbestandes vornehmen, erforderliche Maßnahmen priorisieren und anschließend konsequent umsetzen.

Bürger­beteiligung – für Trans­parenz und Mitverant­wortung

Umfrageergebnis Bürgerbeteiligung – für Transparenz und Mitverantwortung
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger an die (Kommunal-)Politik und die Verwaltung hat sich in den zurückliegenden Jahren – auch im Vergleich zu früher – deutlich verändert. Für die Akzeptanz und das Verständnis politischer Entscheidungen ist die Beteiligung der Bürgerschaft eine wichtige Voraussetzung.

Gute Kommunikation, transparente Information sowie klar geregelte und verlässliche Bürger­beteiligung­sprozesse werden erwartet und sind heute eine Kernaufgabe der Verwaltungs­spitze.
Erste Versuche hat Roßdorf mit unterschiedlichen Formaten bereits unternommen. Dazu gehören etwa die Mitarbeit sachkundiger Einwohner in Kommissionen, Runde Tische zu unterschiedlichen Themen oder zuletzt die Energiewerkstatt, die sich einem konkreten Thema verschrieben hat.

Nachdem sowohl bei Verwaltung, gemeindlichen Gremien und Bürgerinnen und Bürgern Erfahrungen aus den zurückliegenden Jahren vorhanden sind, werde ich mich dafür einsetzen, die Beteiligungsprozesse zu beurteilen und Leitlinien im Sinne aller Beteiligten zu erarbeiten.

Wir brauchen eine Kultur des Dialogs und Formate des Mitmachens – denn dies stärkt Identität und Heimat.

Wohnraum – generationen­gerecht und bezahlbar

Umfrageergebnis Wohnraum – generationengerecht und bezahlbar
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Der Mangel an Wohnraum, insbesondere an bezahlbaren Immobilien, ist eine der großen Herausforderungen
unserer Zeit, vor allem in einer Region wie dem Rhein-Main-Gebiet. Dieses Problem trifft Familien und Personen aller Altersgruppen – insbesondere Menschen mit geringem Einkommen.

Es ist mir wichtig, neben bezahlbarem Wohnraum auch eine kinder- und jugendgerechte Infrastruktur für Familien zu schaffen. Vorausschauende Ortsentwicklung sorgt für ein lebenswertes Umfeld – für Menschen jeden Alters. Dies ist eine Pflichtaufgabe.
Soziale Gerechtigkeit, Solidarität und der Kampf gegen Einsamkeit sind mir ein persönliches Anliegen.

Das bedeutet für mich unter anderem:

  • Innerörtliche Nachverdichtung (maßvoll und mit ausreichender Anzahl an Stellplätzen) unter Berück­sichtigung vorhandener Strukturen.
  • Bemühungen zur Aktivierung von Baulücken.
  • Eine aktive Baulandpolitik der Gemeinde.
  • Vergabe von gemeindlichen Bauplätzen und gemeinde­eigenen Wohnungen anhand definierter Kriterien (Beispiels­weise in Form eines Punkte-
    systems).
  • Offenheit für neue Modelle (Kommunale Bau- oder Wohnungs­gesellschaft, Genos­senschafts­modelle, etc.).

Verkehrs­konzept - inner­örtliche Lösungen für alle Verkehrs­teilnehm­erinnen und -teilnehmer

Umfrageergebnis Verkehrskonzept - innerörtliche Lösungen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Eine Fortbewegung zu Fuß und mit dem Fahrrad ist nicht nur gesund und ökologisch, sondern wird insbesondere von Kindern und Jugendlichen am häufigsten genutzt. Daher ist die Gewährleistung einer sicheren Fortbewegung innerhalb von Roßdorf besonders wichtig. Mit Blick auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Seniorinnen und Senioren und Familien mit kleinen Kindern darf auch die Barrierefreiheit in Roßdorf nicht vernachlässigt werden.

Verkehrsregulierende oder -beruhigende Maßnahmen, die Einhaltung des LKW-Durchfahrtsverbotes, aber auch die Problematik des öffentlichen Parkraums beschäftigen die Fraktionen der Gemeindevertretung und mich persönlich seit mehreren Jahren. Manch vorgeschlagene Maßnahme wurde umgesetzt. Dieses Engagement sehe ich positiv und möchte in der Zukunft eng mit zuständigen Behörden zusammenarbeiten und, wenn erforderlich, finanzielle Mittel für notwendige Expertenunterstützung und die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen bereitstellen.

Öffentliche Mobilität muss kostengünstig und zuverlässig für alle Menschen zur Verfügung stehen. Sie ist auch ein wesentlicher Baustein des Klimaschutzes. Egal, ob für den Weg zur Arbeit, zur Freizeitveranstaltung, den Besuch beim Arzt oder den Schulweg.
Dafür werde ich mich auch auf Kreisebene sowie im Gespräch mit der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation DADINA einsetzen.

Lokale Antworten auf Fragen des Klima-, Umwelt-, Gewässer-, Natur- und Landschafts­schutzes

Umfrageergebnis Lokale Antworten auf Fragen des Klima-, Umwelt-, Gewässer-, Natur- und Landschaftsschutzes
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Das Klimaschutzabkommen von Paris wurde von 197 Ländern unterzeichnet, darunter Deutschland. Es gibt einen breiten Konsens, diese Ziele zu erreichen. Es ist Aufgabe der höheren politischen Ebenen, Anreize und Rahmenbedingungen zu schaffen.
Die Umsetzung jedoch findet in den Kommunen statt. Ich sehe es als Aufgabe der Verwaltung, mit gutem Beispiel bei eigenen Projekten voranzugehen und kompetenter Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger zu Fragen des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes zu sein.

Wir haben das Privileg, in einer wunderschönen, über Jahrhunderte gewachsenen Landschaft zu leben, die es zu erhalten und maßvoll zu entwickeln gilt.
Im Zuge künftiger Planungen ist es wichtig, die Interessen der Landwirtschaft zu berücksichtigen, die Attraktivität des Naherholungswertes zu gestalten sowie die Renaturierung unserer Gewässer fortzusetzen, welche u.a. für unser Trinkwasser und damit für unsere Lebensgrundlage essenziell sind.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass unser Wald auch zukünftig eines unserer wichtigsten Naherholungsziele bleibt, auch wenn es diesem derzeit nicht gut geht. Die Folgen der Schäden an Nadel- und auch Laubbäumen sind überall zu sehen. Drei Jahre Dürre, Stürme und der Borkenkäfer haben viele Bäume zerstört und große Lücken geschaffen, unter dem die verbliebenen Bäume zusätzlich leiden. Der Wald muss verjüngt und dabei so umgebaut werden, dass er mit den veränderten klimatischen Bedingungen zurechtkommt und weniger anfällig wird. Der Holzeinschlag wird auch künftig auf das notwendige, ökologische Maß reduziert.

Gemeinde­verwaltung – modern, service- und leistungs­orientiert

Umfrageergebnis Gemeindeverwaltung – modern, service- und leistungsorientiert
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Die finanzielle Situation der Gemeinde Roßdorf ist angespannt – und die wirtschaftlichen Auswirkungen der
Corona-Pandemie sind noch nicht endgültig abzusehen. Als Bürgermeister werde ich dieses Thema zum Schwerpunkt der ersten Tage und Wochen meiner Amtszeit machen. Ich lege großen Wert auf eine nachhaltige und solide Finanzpolitik sowie eine zielgerichtete und gewissenhafte Arbeit im Team. Gemeinsam mit den gemeindlichen Gremien gilt es, tragfähige und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.

Dabei ist es von großer Bedeutung, bei neuen Projekten stets auch die Folgekosten im Blick zu behalten. Ein besonderer Schwerpunkt nimmt für mich die langfristige Entwicklung der Gemeindefinanzen ein. Es gilt, den Schwerpunkt auf die strukturellen und nachhaltigen Verbesserungspotentiale zu legen – auch wenn dies möglicherweise bedeutet, heute nochmals investieren zu müssen.
Ein wertschätzendes und offenes Miteinander ist Grundlage für eine zeitgemäße Verwaltung. Die Bürgerinnen und Bürger haben Anspruch auf eine moderne, serviceorientierte und leistungsfähige Verwaltung.
Bereits heute können Kommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Dienstleistungen oder eine Terminvergabe zusätzlich auch elektronisch anbieten. Wichtig ist mir dabei, dass niemand von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen wird und digitale Angebote stets nur als zusätzliche Angebote verstanden werden.

Das bedeutet für mich unter anderem:

  • Die Chancen des technischen Fortschrittes konsequent nutzen.

  • Die Umstellung auf die elektronische Aktenführung voranzutreiben.

  • Bedarfsgerechte Öffnungszeiten.

  • Informative Homepage.

  • Digitalisierte Serviceangebote.

Stärkung des Wirtschafts- und Einzel­handels­standortes

Umfrageergebnis Stärkung des Wirtschafts- und Einzelhandelsstandortes
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Der Einsatz für einen vielfältigen Einzelhandel, eine attraktive Ortsmitte und eine starke Wirtschaft ist für mich elementarer Teil des Ortsentwicklungskonzeptes und von daher auch Chefsache. Als Regionalkoordinator einer großen deutschen Bank kenne ich die Herausforderungen gut, vor denen Unternehmen heute stehen.
Als Bürgermeister werde ich erster Ansprechpartner sein und durch regelmäßige Gesprächsformate mit dem Einzelhandel, den Unternehmen und den Eigentümer-innen und Eigentümern von Ladenflächen im Austausch stehen – denn agieren kann eine Kommune nur dann, wenn Probleme und Herausforderungen frühzeitig bekannt sind.

Nur eine starke Wirtschaft sichert die Finanzkraft Roßdorfs, bietet dauerhaft lokale Arbeitsplätze und ermöglicht dadurch jungen Erwachsenen eine heimatnahe Ausbildung.

Das bedeutet für mich unter anderem:

  • Fortsetzung und Intensivierung des Unternehmens- und Wirtschaftsdialogs.
  • Eine stärkere Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer, den Unternehmensverbänden, aber auch mit den regionalen Hochschulen.
  • Die Förderung von Ausbildungsverbünden.
  • Soweit es das Vergaberecht zulässt, konsequent auf Handwerker, Dienstleister und Produkte aus der Gemeinde bzw. der Region setzen.

Förderung von Vereins­leben und Ehren­amt

Umfrageergebnis Förderung von Vereinsleben und Ehrenamt
Umfrage vom Dez. 2021 (gerundet)

Ein vielfältiges, buntes und lebendiges Miteinander zeichnet eine starke Kommune aus. Mit viel Herzblut und großem persönlichen Einsatz engagieren sich viele Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Vereinen ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit. Sie sind die wichtigste gesellschaftliche Stütze der Gemeinde. Die Attraktivität von Roßdorf und Gundernhausen durch die vielfältigen Kultur-, Sport- und Freizeitangebote hängt unmittelbar von diesem Engagement ab.

Als Bürgermeister möchte ich dieses hohe, unschätzbar wertvolle Engagement bestmöglich fördern. Vereine schaffen Identifikation und machen einen Wohnort zur Heimat. Die bisherige Vereinsförderung möchte ich beibehalten, um das Engagement aufrecht zu erhalten und bei Bedarf zu ergänzen.
Dabei ist mir vor allem ein regelmäßiger Austausch mit den Vereinsvertreterinnen und -vertretern wichtig. Ich sehe meine Rolle darin, Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sowie Ehrenamtliche und Vereine zusammenzubringen und so gemeinsam nachgefragte Angebote auszubauen und wenn nötig zu schaffen.

Ich möchte „Ermöglicher“ sein

Die zunehmende Bürokratisierung des Ehrenamts sehe ich kritisch. Ich möchte die Vereine und Institutionen bestmöglich darin unterstützen, mit den Anforderungen umzugehen und bürokratische Hürden auf der kommunalen Ebene abbauen.